03.10.

 

Da wir von der Reise und den vielen neuen Eindrücken ziemlich kaputt waren, haben wir es mal ganz ruhig gemacht und uns nur bekannte Orte angeschaut: zuerst waren wir in Klintemala, Blankaholm und Mörtfors.

 

Als wir später am Steinbruch geguckt haben, standen dort unglaublicherweise noch die Steintürme, die wir im Sommer gebaut haben. Es waren sogar noch ein paar dazu gekommen.

Abends sind wir auch noch nach Stensjö By gefahren.

 


04.10.
Sonnenaufgang in Stensjö By. 

 

Wir sind einmal quer durch Südschweden auf die Westseite nach Göteborg gefahren. Es fing an zu nieseln und hörte auch nicht mehr auf...


05.10.
Bei 122.080 km haben wir Schweden mit der Fähre von Göteborg nach Frederikshavn verlassen. 

 

In Dänemark nieselte es fast die ganze Zeit weiter. Wir fuhren bis kurz hinter Vejle und stellten uns dort an die Ostsee.


06.10. 
Es war wirklich eine ganz besondere Reise in eine andere Welt. 
„Der Reisende sieht Dinge, die ihm unterwegs begegnen, der Tourist sieht das, was er sich vorgenommen hat zu sehen.“ (Gilbert K. Chesterton) Gemäß dieses Satzes hatten wir uns nicht vorgenommen, alle touristischen Highlights von Petersburg und Karelien abzugrasen, sondern wir wollten einfach mal einen ganz kurzen Einblick von Russland 2018 bekommen. 
Es gibt auf Reisen ja manchmal Momente oder Orte, welche einen besonders berühren. Das passiert meistens ganz plötzlich, wenn man es gar nicht erwartet und immer ungeplant. 
Auf unserer Reise im Frühling war das der Augenblick, als wir zufällig zur Gottesdienstzeit im Dom von Santiago de Compostela waren und die alte Nonne angefangen hat zu singen. 
Auf dieser Reise war es für uns Varzuga. Dieser Ort am Ende der Straße, der durch den Fluss geteilt ist, an dem es nicht mehr mit dem Auto weitergeht. Hinter dem Fluss beginnt die absolute Wildnis. Zu sehen, wie die Menschen den Fährmann gerufen haben, der dann zum Beispiel fünf Kinder übergesetzt hat, die zur Schule wollten, war sehr beeindruckend. Und zu dieser Wildnis-Abenteuer-Stimmung dazu kam dann noch, dass in diesem so dermaßen abgeschiedenen Ort mehrere Holzkirchen und vor allem auch die Holzkuppeln im Gras herumstanden, die wohl für das Solovetsky Kloster sein sollen oder sollten. Dazu der verwunschene Friedhof... das alles war sehr beeindruckend und „magisch“. 
Der magischste Moment war allerdings dieser hier...

 

Ankunft in Salzgitter um 16:40 Uhr

25,1° Sonnenschein

Kilometerstand: 122.830 km

Gefahrene Kilometer: 8.564 km

 

Nachtrag zu dieser Reise:

 

Anfang November haben wir Post vom Murmansker Zoll bekommen. Uns wurde auf Russisch mitgeteilt, dass ein Verfahren wegen Zollvergehens gegen Werner eingeleitet wird. Der Wert der sechs Flaschen Bier, die wir zu viel dabei hatten, wurde auf 251 Rubel und 76 Kopeken beziffert (3,44 Euro).

 

Wir bekamen dann noch weitere Briefe, in denen uns geschrieben wurde, dass am 10. Dezember die Verhandlung stattfindet und so weiter...

 

Am 30. April 2019 kam dann der (hoffentlich ) letzte Brief aus Murmansk. Werner wurde des Zollvergehens für schuldig erklärt. Die Strafe (wegen mildernder Umstände) ist die Beschlagnahme der sechs Flaschen Bier. Die Kosten der Übersetzung vom Russischen ins Deutsche und zurück betragen zusammen 6900 Rubel (94,59 Euro). Diese Kosten übernimmt der Bundeshaushalt.

 

Unglaublich.....