22.09.

 

Es ist ja schon seltsam auf dieser Reise hier in Russland: der Kreml in Pskov - teilweise eingerüstet, die Bluterlöserkirche in Petersburg - teilweise eingerüstet. Aber heute sollte es noch schlimmer kommen.

 

Wir fuhren weiter Richtung Norden nach Kondopoga. Dort steht eine Holz-Kapelle aus dem Jahre 1774. Hier ein Foto aus dem Internet:

 

Wir fuhren erst durch den Ort und haben dort eine andere Kirche und das Feuerwehrhaus gesehen.

 

Die Straßen abseits der gut ausgebauten Hauptstraße waren allerdings wieder kathastrophal... Dafür werden aber die Randstreifen an der Hauptstraße richtig gut gepflegt. 

Und dieser Anblick bot sich uns dann an der Stelle, an der die wunderschöne Kapelle mal gestanden hat....

 

Am 10. August ist sie einem Feuer zum Opfer gefallen und die Kirche mitsamt der wertvollen Ikonen ist komplett zerstört....

Es war rundherum alles abgesperrt. Traurig...

Für uns ging es weiter in nördliche Richtung zum Kiwatsch Wasserfall. Viele Russen haben anscheinend ihren Wochenendausflug dorthin gemacht. Und es war auch ein Schulbus dort. Das Wetter war ja auch super, 25° und Sonnenschein.

 

Der nette Bruder von Putin war auch da und hat Touren mit der Pferdekutsche angeboten.

 

Es ging immer weiter Richtung Norden.

 

Die Landschaft war grandios, es sah auch schon richtig herbstlich aus und man hätte überall anhalten und Fotos machen können... aber leider war es größtenteil nur schwer möglich anzuhalten, weil der Verkehr zwar deutlich nachgelassen hatte, aber trotzdem immer noch eine ganze Menge LKWs unterwegs waren.

Eine von vielen Gedenkstätten für die Opfer des zweiten Weltkrieges, als in Karelien 1941-1944 äußerst verlustreich gekämpft wurde.

Wir fuhren weiter und weiter immer Richtung Norden.... und dann....

 

.... direkt neben der Straße hockte dieser sympatische Braunbär. Als wir anhielten, verschwand er zuerst im Wald, kam dann aber netterweise neugierig wieder zum Vorschein. Wir hätten noch weiter bleiben können. Er ist nicht abgehauen...

 

Aber für uns ging es noch weiter bis nach Kemi am weißen Meer.

 

Morgen wollen wir uns hier eine alte und eine neue Kirche anschauen, aber wir haben schon gesehen, dass beide eingerüstet sind  :-))


23.09.

 

Am Morgen haben wir uns etwas in Kemi umgeschaut.

 

Die alte Holzkirche wird gerade komplett neu aufgebaut.

 

Die neue Orthodoxe Kirche wird auch saniert.

 

Eine halbe Autostunde weiter direkt am weißen Meer liegt Rabocheostrovsk. Dort ist eine alte, ziemlich verfallene Kirche direkt am Wasser.

Und im Ort ist ebenfalls eine schöne, alte Holzkirche. Nebenan wird alles mögliche gelagert....

 

Die Straße zu der Kirche am Wasser.... Da ist, als wir dort waren, auch ein normaler PKW langgefahren.

 

Auf dem Rückweg durch Kemi:

Hier sieht es teilweise wirklich erbärmlich aus. Wir haben sehr viele öffentliche Wasserstellen gesehen und etliche Menschen, die sich dort Wasser in Eimern und Kanistern geholt haben. Es gibt kaum ein Grundstück, auf dem nicht irgendetwas kaputt vor sich her rottet.

 

Aber die Natur ist weiterhin spektakulär.

 

Heute nur 40 km Baustelle  ;-)

 

Um 16 Uhr überquerten wir bei 118.481 km den Polarkreis.

 

Am späten Nachmittag kamen wir in Kovda an.... ein ganz niedliches Dörfchen irgendwo im Nirgendwo am weißen Meer. Wir haben uns vor den Damm etwas außerhalb vom Ort hingestellt. Die Leute grüßen alle freundlich und kommen mal vorbei zum Gucken. Wahrscheinlich sind wir das erste Wohnmobil aus Deutschland, welches hier jemals gestanden hat...

 

Ein neugieriger Besucher....

 


24.09.

 

Wir fuhren weiter zurück auf die Hauptstraße Richtung Murmansk.

 

In Kandalakscha haben wir eingekauft und getankt.

 

Man hat den Eindruck, die Städte werden immer häßlicher, aber die Natur wird immer spektakulärer.

 

In Kandalakscha waren wir von der Hauptstraße Richtung Osten auf die Kola Halbinsel abgebogen. Dort wurde es zwar seeeehr einsam, aber wir hatten auch drei Begegnungen der seltsameren Art. Erstens kam uns ein Jeep mit Wohnwagen-Anhänger aus Berlin entgegen. Das war der allererste Wagen mit westlichem Kennzeichen, den wir hier überhaupt auf der ganzen Fahrt in Russland gesehen haben. Zweitens haben wir Kühe gesehen... die ersten nördlich von Petersburg.

Und drittens kam uns diese lustige Walking-Truppe entgegen....

 

In Tikhvinskaya Tserkov sind wir kurz abgefahren und haben diese hübsche Kirche gesehen.

 

Danach haben wir allerdings erst mal den Weg zurück nicht gefunden und sind DIREKT am weißen Meer entlang gefahren.

Die Straße war bisher einigermaßen ok gewesen, aber für die letzten 60 km bis Varzuga brauchten wir zweieinhalb Stunden.

Ich hab mich teilweise gefragt, warum wir uns und der BigBox das eigentlich antun.... aber dann sind wir in Varzuga angekommen. Ab hier geht die Straße nicht mehr weiter. Es ist quasi der letzte mit einem normalen PKW zu erreichende Außenposten hier auf Süd-Kola. Die Sonne ging grade unter und die Stimmung war.... ach, das kann man nicht beschreiben.

 

Und es ist gar nichts abgebrannt oder eingerüstet.